Depressionen und Manien
Die Hauptsymptome bestehen aus einer Veränderung der Stimmung oder der "Affektivität" und des Aktivitätsniveaus. Die meisten anderen Symptome resultieren aus diesen Veränderungen oder stehen damit in Zusammenhang. Die Erkrankungen können wiederholt auftreten, in sogenannten Phasen, dabei steht der jeweilige Beginn oft mit einem belastenden Lebensereignis in Zusammenhang, welches als "Auslöser" gesehen werden kann.
Depressionen
Die Depression gilt als eine der am häufigsten auftauchenden psychischen Erkrankungen, sehr viele Menschen machen mindestens einmal im Leben eine sogenannte depressive Phase durch. Dabei gelten Niedergeschlagenheit, Freudlosigkeit, Interessenverlust, Hoffnungslosigkeit, Antriebsmangel, häufig begleitet von Ängstlichkeit, körperlichem Unwohlsein, und erhöhter Ermüdbarkeit als zentrale Symptome.
Depressive Symptome treten auch sehr häufig in Verbindung mit anderen psychischen Erkrankungen auf.
Depressionen werden sowohl durch gedankliche (kognitive) Prozesse als auch durch Defizite (z. B. soziale Kompetenzen) und den Verlust von "Verstärkern" bedingt. Unangenehme Ereignisse und die Folge von unangemessenem Verhalten beeinflussen dabei unsere kognitiven Strukturen, ebenso wie negative Einstellungen und Erwartungen ihrerseits Auswirkungen auf die Aktivitätsrate, das soziale Handeln und das Ausmaß positiver Erfahrungen haben. Entsprechend setzt die Verhaltenstherapie an Fertigkeiten, an Sozialkontakten, der Aktivitätsrate, der Tagesstruktur und den Kognitionen an.
Manien
Bei einer manischen Erkrankung ist die Stimmung situationsinadäquat gehoben und kann von sorgloser Heiterkeit bis fast unkontrollierbarer Erregung schwanken. Manchmal ist die Stimmung allerdings auch eher gereizt und misstrauisch. Die veränderte Stimmung ist mit vermehrtem Antrieb verbunden und führt zu Überaktivität, Rededrang und vermindertem Schlafbedürfnis. Übliche soziale Hemmungen gehen verloren, die Aufmerksamkeit kann nicht mehr aufrechterhalten werden, stattdessen kommt es oft zu starker Ablenkbarkeit. Die Selbsteinschätzung ist oft überhöht, Größenideen oder maßloser Optimismus werden geäußert. Die betreffende Person kann z. B. überspannte und undurchführbare Projekte beginnen, leichtsinnig Geld ausgeben und bei völlig unpassender Gelegenheit aggressiv, verliebt oder scherzhaft werden.
Depressionen und Manien gemischt
Diese Erkrankung ist dadurch gekennzeichnet, dass es wiederholte, voneinander abgrenzbare Episoden mit deutlich schwankender Stimmung und schwankendem Aktivitätsniveau gibt. Es treten einmal eine gehobene Stimmung, vermehrter Antrieb und Aktivität (Manie oder Hypomanie) auf, dann wieder eine Stimmungssenkung, verminderter Antrieb und Aktivität (Depression). Diese Erkrankung wird heutzutage als bipolare affektive Störung bezeichnet. Eine zusätzliche medikamentöse Behandlung ist oft indiziert.
Anhaltende Verstimmungen
Damit sind andauernde instabile Stimmungen mit zahlreichen Perioden leichter Depression und leicht gehobener Stimmung gemeint (Zyklothymia). Oder auch eine chronisch depressive Verstimmung, ohne dass es eine vollausgebildete Depression ist (Dysthymia).